„Das Massaker von Srebrenica“
In der Gegend von Srebrenica wurden im Juli 1995 über 8.000 Bosniaken – fast ausschließlich Männer und Jungen zwischen 13 und 78 Jahren – getötet.
Das Massaker von Srebrenica wird es genannt, denn am 11. Juli 1995 eroberten bosnischen Serben unter General Ratko Mladić, welcher z.Z. in Den Haag unter Prozess steht, die UN-Schutzzone Srebrenica in Ostbosnien und töteten dabei über acht Tausend, unbewaffnete Männer und Jungen, die dort Schutz gesucht hatten. Das Massaker zog sich über mehrere Tage hin und verteilte sich auf eine Vielzahl von Tatorten in der Nähe von Srebrenica. Die Täter vergruben Tausende Leichen in Massengräbern. Mehrfache Umbettungen in den darauf folgenden Wochen sollten die Taten verschleiern. Die von der UN deklarierten Schutzzonen und der niederländischen Blauhelme umgesetzten Beschlüsse und der darauf folgenden Aktionen oder auch Nichtaktionen dieser werden analysiert und beleuchtet. Doch was ist eigentlich eine Schutzzone und warum wurde sie überhaupt eingerichtet? Und wieso konnten so viele Menschen in einer Schutzzone sterben?
Was tat die UN, was die Blauhelme?
Prof. Dr. Ger Duijzings lehrt Sozialanthropologie am Institut für Geschichte der Universität Regensburg.